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Der Wind trägt die Worte

Geschichte und Geschichten der Juden ; erstes Buch: von der Zeit der Legenden bis zum Ausgang des Mittelalters
Verfasser/in: Suche nach diesem Verfasser Lewin, Waldtraut
Verfasserangabe: Waldtraut Lewin
Jahr: 2012
Mediengruppe: B.Bell.Jug/L.ragazzi
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Zweigstelle: LBS Hellenstainer Standorte: Lewi Status: Verfügbar Vorbestellungen: 0 Frist:

Inhalt

"Gewichtiges" Geschichts- und Erzählwerk über das Judentum. (PR) Waldtraut Lewin legt drei Schienen durch die Jahrhunderte jüdischer Geschichte: Die erste ist jene der historisch und archäologisch nachweisbaren Fakten, die zweite jene, wie Geschichte interpretierend erzählt wird, und die dritte Schiene ist die der fiktiven Geschichten, der vertiefenden Erzählungen. Abschnitt für Abschnitt, beginnend bei den Urvätern jüdischen Glaubens, deren historische Basis dünn, deren Geschichtswirksamkeit aber bis heute ungebrochen ist, erzählt die Autorin vom Leben und Glauben des jüdischen Volkes. Natürlich kommt sie dabei auch am Juden Jesus nicht vorbei, der in ihrer knappen Darstellung als Wanderprediger, Rabbi und Messias beschrieben wird. Ihm sagen seine Anhänger nach, er sei "nicht wirklich gestorben" (S. 195), woraus sich eben jene jüdische Sekte entwickelt, die heute die Christen darstellen. Das Neben- und Miteinander der Anfänge, von Paulus, einem jüdischen Rabbiner, forciert, wird immer stärker ein Gegeneinander, das in den Kreuzzügen und der Inquisition traurige Höhepunkte erfährt. Aber auch später und immer wieder erweisen sich die Kirche und die politisch Mächtigen als Hetzer gegen jüdische BewohnerInnen in den verschiedenen europäischen Staaten. Der Islam wird ebenfalls als eine konkurrierende, aber viel weniger feindselige Bewegung geschildert. Die Autorin macht weder aus ihrem persönlichen jüdischen Glauben noch hinsichtlich ihrer Überzeugungen, etwa der Ablehnung der Kabbala, ein Geheimnis. Ähnlich "pointiert" formuliert sie auch Sichtweisen hinsichtlich kirchlicher Einrichtungen und Geschehnisse, etwa die Rolle des Jesuiten-Ordens und sein Bemühen, die geistige Adels-Elite Europas im christlichen Glauben fest zu verwurzeln - im blinden Gehorsam gegenüber dem Papst. Die geschichtliche Darstellung reicht bis zum Ende des Mittelalters und den Porträts von Uriel da Costa, einem großen Denker, und von Dona Garcia, einer engagierten Jüdin aus dem 16. Jahrhundert. Ein Epilog schafft noch einmal eine Zusammenfassung, der ein umfangreiches und hilfreiches Glossar folgt. Es fällt auf, dass die überzeugte jüdische Sicht manches auf eine uns fremde und befremdliche Weise darstellt. Auch ist zu beobachten, dass nicht alle bekannten, dafür traditionskritischen archäologischen Erkenntnisse eingeflossen sind (vgl. Israel Finkelstein). Das als Jugendbuch konzipierte Werk liefert einen umfassenden Bogen jüdischer Geschichte, lässt aber die notwendige Toleranz und Objektivität Andersgläubigen gegenüber vermissen.

Details

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Verlag: München, cbj
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Interessenkreis: Suche nach diesem Interessenskreis Länder - Völker
ISBN: 978-3-570-13482-5
Beschreibung: 1. Aufl., 765 S.
Schlagwörter: Judentum, Judenverfolgung, Jüdische Religion
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Sprache: deutsch