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Eine zarte Geschichte um Verlust und Einsamkeit, die für Kinder und Jugendliche doch ein wenig zu trostlos sein dürfte. (DR) Die dänische Schriftstellerin Mette Jakobsen hat Psychologie studiert - und das merkt man auch in ihrem Debütroman. Das Mädchen Minou lebt mit seinem Vater auf einer Insel, die nur alle paar Tage durch ein Versorgungsschiff mit dem Festland verbunden ist. Minou entdeckt eines Tages einen toten Jungen am Ufer. Sie ist erleichtert, dass es sich bei der Leiche nicht um ihre Mutter handelt, die vor Jahren mit einem großen schwarzen Schirm in den Morgenregen hinausgegangen war und seither als vermisst gilt. Der Vater, der im Buch - wie viele andere Figuren - keinen Namen hat, ist Philosoph und lebt vom Fischfang. Er erzählt vom Krieg, von Aufenthalten in dunklen Kellerräumen, von Hunger und Durst. Er ist auf der Suche nach der allgemein gültigen Wahrheit und der festen Überzeugung, ein direkter Nachfahre des Philosophen Descartes zu sein. Ansonsten gibt es nur wenige Personen, die den Roman interessant machen könnten. Ausgesprochen verwirrend ist das Ende des Romans, bei dem der Leser ratlos zurückbleibt. Man erfährt bis zum Schluss nicht, was eigentlich aus Minous Mutter geworden ist und wie es für das Mädchen weitergehen soll. Sucht man bewusst nach Positivem, könnte man sagen, dass dieser All-Age-Roman den Leser in eine Welt zwischen Vernunft und Phantasie entführt. Tatsache ist allerdings, dass die ganze Geschichte nicht wirklich schlüssig ist.